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Weißt du noch?

25.10.2018

Abschlussjahrgang 1968 aus der Großmühlinger Schule trifft sich nach 50 Jahren wieder 

Großmühlingen l Die ehemaligen Schüler der Großmühlinger Schule des Abschlussjahrganges 1968 feierten kürzlich ihren 50-jährigen Schulabschluss in einer Großmühlinger Gastwirtschaft, genauer gesagt in „Looses Lädchen“, denn die Chefin dieser Lokalität gehört ja auch zu den „Ehemaligen“. Nach der Abschlussprüfung begannen die Zehntklässler ihre Lehrzeit, für einige stand auch ein weiterer Schulbesuch oder ein späteres Studium auf dem Programm und nun liegt hinter ihnen das Berufsleben und man hat genügend Zeit über das Vergangene nachzudenken oder zu berichten. 

Ein Rückblick in das Jahr 1958 sei an dieser Stelle gestattet, denn es ist das Jahr, in dem die 35 Anwesenden des Treffens in verschiedenen Orten eingeschult wurden. Wie üblich in jener Zeit, in ihrem Wohnort. Doch dann mussten die Kleinmühlinger und Zenser später auch die Eggersdorfer und Eickendorfer Schüler (ab Klasse 9 und 10) einen längeren Schulweg in Kauf nehmen. 

Die nahe gelegene Zentralschule in Großmühlingen wurde jetzt neuer Anlaufpunkt, und täglich strampelten die Schüler mit dem Fahrrad zu ihrem neuen Schulstandort, der Polytechnischen Oberschule (POS) Großmühlingen. Kleine Landschulen erwiesen sich als ungünstig für eine weitere planvolle Schulentwicklung, waren unrentabel, hatten zu wenig Räume, hinzu kamen rückläufige Schülerzahlen, und die Schulzusammenlegungen waren von staatlicher Seite programmiert. 

Wie üblich auf dem Dorf halfen die Kinder (meist) gern in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) des Ortes, denn hier konnte man das Taschengeld aufbessern oder die Klassenkasse füllen. Rübenverziehen und Kartoffellesen standen jährlich auf dem Programm. „Und das haben wir auch gern getan“, bekunden die Ehemaligen. „Unsere beiden jungen Klassenlehrer Reinhard Goebel und Hans Jürgen Warm, die bei dem Treffen auch anwesend waren, haben mit uns immer viel unternommen“, und da war Geld für Klassenfahrten immer willkommen. 

Neben den freiwilligen Arbeitseinsätzen bei den Genossenschaftsbauern arbeiteten die Schüler am Unterrichtstag in der Produktion in der LPG „Max Reimann“ Großmühlingen und später im polytechnischen Zentrum des Dieselmotorenwerkes Schönebeck. 

Viele ihrer damaligen Klassenlehrer und Fachlehrer sind nicht mehr, konnten nicht mehr am Treffen teilnehmen. Aber mit Worten des Dankes und der Achtung wurde nicht gespart, viele Episoden zum Besten gegeben und an ihr Wirken im Unterricht erinnert. „Wir waren alle Musterschüler“, sagte Gisela Brösel geb. Schäfer. Sie erntete dafür nur ein schelmisches Lachen von ihren Mitstreitern. 

Gern erinnern sich die Ehemaligen an die von der Schule organisierte Tanzstundenzeit im „Goldenen Löwen“ des Dorfes bei Frau Fügner. Neben dem Lernen der ersten Tanzschritte keimten auch schon Liebesbeziehungen unter den Jugendlichen. Und die müssen auch bei zwei Paaren recht erfolgreich gewesen sein, denn sie legten hier den Grundstein für ihre zukünftige Ehe. Höhepunkt war dann immer der Abschlussball mit Eltern und Lehrern. 

Nicht unerwähnt dürfen die Sport- und Schwimmfeste bleiben, die im schulischen Alltag immer eine willkommene Abwechslung für die Schüler waren. Ja das waren noch Zeiten in Großmühlingen. Ein eigenes Schwimmbad hatte das Dorf, und keiner musste zum Schwimmunterricht mit dem Bus in die Stadt gefahren werden. Von der Badeanstalt schwärmten die Ehemaligen noch gern. Sie war in den Sommermonaten für sie natürlich ein beliebter Anlaufpunkt. 

So ein Treffen vorzubereiten und zu organisieren dazu ist schon eine intensive Vorbereitungszeit erforderlich. In gemeinsamer Arbeit haben Sigrid Butzmann, Eva Steinmetz und Rita Hosang dazu ihren Beitrag geleistet Aber auch bei ihrer ehemaligen Mitschülerin Isolde Loose, geb. Graßhof, der Chefin der Lokalität wo das Treffen stattfand, möchten sich alle Teilnehmer recht herzlich bedanken möchten. 

 

Bild zur Meldung: Die inzwischen gereiften Schüler des Abschlussjahrganges trafen sich nach 50 Jahren wieder in Großmühlingen. Foto: Klaus-Dieter Schmidt