Premiere für Lara: „Ich hab‘ ihn gekriegt“

Warum die Zwölfjährige aus Gnadau das Ringreiten Großmühlingen immer in guter Erinnerung behalten wird

Die Freunde des Ringreitens – Reiter und Zuschauer – haben sich am Sonnabend ein Stelldichein in Großmühlingen gegeben. Darunter auch Lara Rüchardt aus Gnadau.

Von Heike Liensdorf

Großmühlingen l „Und nun Lara Rüchardt aus Gnadau für den Ringreiterverein Kleinmühlingen. Die Bahn ist frei“, gewohnt souverän moderiert Volker Brosius das Ringreiten in Großmühlingen. Die zwölfjährige Lara steuert auf Pferd Vanessa den Galgen mit den Ringen an, zielt – und holt sicher einen Ring runter. „Ich hab‘ ihn gekriegt“, ruft sie am Ende der Bahn überglücklich ihrer Mutti Claudia Sixdorf zu. Sie hat hinter der Absperrung alles verfolgt und mit ihrer Tochter mitgefiebert. Denn: Lara hat an diesem Tag ihre Ringreit-Premiere. Und gleich beim ersten Probe-Durchgang ergattert sie sich einen Ring. Motivation pur, besser hätte es für sie nicht laufen können, nun will sie mehr. Beide sind als Mitglieder des Ringreitervereins Kleinmühlingen vor Ort und vertreten diesen.

„Erst war ich gar nicht aufgeregt, dann etwas, als ich reingeritten bin und im entscheidenden Moment doch sehr“, gesteht das junge Mädchen und merkt schmunzelnd an: „Mama hatte vorher gesagt, sie ist aufgeregter als ich.“ Ein tolles Gefühl, einen Ring zu holen? „Ja“, sagt sie und strahlt dabei über das ganze Gesicht.

Die Begeisterung für den Pferdesport scheint Lara in die Wiege gelegt. Daheim in Gnadau haben sie, so Claudia Sixdorf, schon immer Pferde gehabt. Lara sei mit den Tieren groß geworden. Derzeit gibt es Vanessa und Buddy, um die sich Opa Bernd Sixdorf und ihr Stiefvater kümmern. „Hauptsächlich durch Mama bin ich zum Reiten gekommen“, sagt die Zwölfjährige. Und diese spielt den Ball weiter: Auch bei ihr seien es die Eltern gewesen, die begeisterte Reiter waren und sie mit ihrer Leidenschaft angesteckt hätten.

Lara ist Mitglied im Reit- und Fahrverein Gnadau und nimmt seit Januar dort Unterricht. Und nun, wo sie all ihren Mut zusammengenommen und den festen Willen hatte, in Großmühlingen zu starten, ist sie einmal öfter mit ihrer Freundin auf der Koppel gewesen und hat immer und immer wieder trainiert, Ringe von einem provisorisch aufgebauten Galgen zu holen.

Am Ende des Ringreitens gibt es für Lara einen Ehrenring, Mutti Claudia Sixdorf sichert sich den sechsten Platz und resümiert im Nachgang: „Es war ein sehr schöner Tag. Ich bin sehr stolz auf Lara und sie war auch sehr stolz auf ihre Leistung.“ Und nun kann Lara kaum die nächsten Ringreiten abwarten. Zens und Eggersdorf stehen noch im Kalender. „Die Pferde lassen sich nicht verladen, deshalb können wir nur an Veranstaltungen in der näheren Umgebung teilnehmen, weil wir immer hinreiten“, erklärt die Gnadauerin.

Und es gibt beim Ringreiten Großmühlingen noch eine Premiere: Claudia Gellrich hat Martin Radecke als Hauptorganisator mit an ihrer Seite. Der gebürtige Großmühlinger lebt in Calbe. Die Koppel, auf der das Ringreiten ausgetragen wird, gehört seinem Vater. Sonst habe Martin Radecke auch immer unterstützt – wie Volker Brosius und Frau, Joachim Radecke sowie der Reitverein Gnadau, aber nicht in dem Umfang wie in diesem Jahr.