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Wo die Zicken Zuhause sind

24.03.2020

Volksstimme stellt Heimatvereine in Bördeland vor / Teil 5: Heimatfreunde Zicken-Zens

Die Heimatfreunde Zicken-Zens können auf eine lange Tradition des Vereinslebens im Börde-Dorf Zens zurückblicken. Mit ihren zahlreichen Veranstaltungen haben sie die Gemeinde geprägt.

Von Julia Puder

 

Zens l Das größte Mysterium um die Heimatfreunde Zicken-Zens ist wohl ihr ungewöhnlicher Name. Selbst die Mitglieder sind sich nicht sicher, wie der Name entstanden sein könnte. „Auf jeden Fall ist der Name schon sehr alt“, sagt Vereinsvorsitzende Kerstin Jungnickel. So sei der Name bereits im 19. Jahrhundert aufgetaucht. Besonders viele Ziegen soll es damals aber nicht in Zens gegeben haben.

Auch die gern als „Zicken“ bezeichneten streitsüchtigen Frauen soll es in Zens nicht gegeben haben. Zumindest gäbe es dafür keine Belege. „Die wahrscheinlichste Erklärung wäre phonetischer Natur: Zicken Zens“, erklärt Kerstin Jungnickel.

Seit der Gründung 1998 trägt der Verein wieder den traditionellen Namen. Die Heimatfreunde kümmern sich seitdem um die Organisation von Veranstaltungen in Zens und um die Erarbeitung einer Dorfchronik.

Darum machte sich vor allem Heimatfreund Matthias Wiese verdient. Er kümmert sich seit vielen Jahren um die Erstellung von Chroniken. Dazu gehört unter anderem das Lesen von Altakten in verschiedenen Archive der Region. Bisher konnten zwei Bände herausgebracht werden.

Heutzutage zählt der Verein 28 Mitglieder, darunter drei Jugendliche, die frischen Wind und gute Ideen einbringen, freut sich Kerstin Jungnickel über den Nachwuchs bei den Heimatfreunden. „Wir sind auch überwiegend ‚Zicken‘ im Verein“, bemerkt sie mit einem Schmunzeln.

Veranstaltungen hängen in der Luft

Jedes Jahr wird in der Jahreshauptversammlung des Vereins der Veranstaltungsplan für das kommende Jahr erstellt. Auch für 2020 sind wieder zahlreiche Termine geplant. Inwieweit diese umgesetzt werden können, sei aber in Zeiten der Corona-Krise noch nicht zu sagen, so Kerstin Jungnickel. Die Gesundheit der Bewohner und der Gäste stehe an erster Stelle.

Geplant war unter anderem das traditionelle Maibaumsetzen gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Kleinmühlingen/Zens. Am Vorabend des 1. Mai rufen sie zunächst zu einem Fackelumzug durch das Dorf auf. Die Feuerwehr führt dann die Gruppe an und transportiert auf einem Anhänger den Kranz des Maibaumes. Dieser wird dann in der Bördestraße aufgestellt. Die Zenser seien mit die Ersten gewesen, die im Bördeland mit der Tradition des Maibaum-Aufstellens begonnen haben.

Im Sommer stünde das Heimatfest in Zens an. Dieses wird immer mit einer Bauernolympiade mit verschiedenen Disziplinen ausgeschmückt. Die Bewohner und Gäste des Festes können sich dann zum Beispiel im Milchkannenlauf, Gummistiefelweitwurf und Schubkarrenparcours duellieren.

Neben einem bunten Programm der Zenser Kindertagesstätte fand in den letzten Jahren auch eine Kleine Friedensfahrt zum Heimatfest statt.

In diesem Jahr wollten die Heimatfreunde Zicken-Zens aus zu ihrem mittlerweile fünften Halloween-Herbstfeuer einladen. Auf dem Sportplatz wird eine gruselige Party mit buntem Programm für Jung und Alt veranstaltet. In der Vorweihnachtszeit organisieren die Heimatfreunde auch das traditionelle Adventsgrillen. Der Weihnachtsmarkt findet in und um die Zenser Kirche statt.

Ein besonderer Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Heimatfreunde Zicken-Zens ist das Fest „Klänge im Raum“ bei Familie Feldbach, erzählt Vereinsvorsitzende Kerstin Jungnickel. „Die Familie ist selbst Mitglied im Verein und gestaltet „Klänge im Raum“ jedes Jahr auf ihrem Privatgrundstück mit viel Ehrgeiz“, sagt Jungnickel.

Zens ist eine von vielen „Klänge im Raum“-Stationen. Die Konzertreihe ist ein Förderprojekt des Landes und bringt Musik ins Salzland. Von klassisch bis modern. Die Familie Feldbach stellt dafür ihren Garten und ihre Terrasse zur Verfügung.

 

Bild zur Meldung: Heimatfreunde-Zicken-Zens e.V.