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Von wegen Kinderfest

26.08.2019

 

Warum der Name für die Veranstaltung in Kleinmühlingen zu kurz greift

 

Kleinmühlingen l Kinderfest der Vereine: Der Name ist Programm und doch passt er in Kleinmühlingen nicht ganz. Denn wenn – wie am Sonnabend – zum Kinderfest eingeladen wird, dann fühlen sich alle angesprochen. Nicht nur die Jüngsten, sondern auch die Ältesten des Ortes. Nun gut, auch sie sind einmal Kinder gewesen. Somit bleibt der Name doch irgendwie passend.

Die Resonanz zeigt: Die Dorfgemeinschaft stimmt. Wenn gefeiert wird, kommen alle gern zusammen. Eben auch die Ältesten im Ort, sogar bei hochsommerlichen Temperaturen. Da tun die Bäume vor der Kirche St. Salvator guten Dienst und spenden zur Kaffeetafel reichlich Schatten. So können es auch Edith Mätze, Ilse Schulze, Gisela Sauerzweig, Gertraud Malke und Emmi Czyborra – zusammen sind sie 458 Jahre alt – etwas länger aushalten.

Mit den Jahren ist das Kinderfest schon ein Dorffest geworden. Auf dem Kirchplatz ist ein Gewusel, ein Plaudern, ein herzliches Miteinander. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken mit Klängen des Kleinmühlinger Schalmeienorchesters geht es zum Bänderreigen. Mit dem Begriff können gebürtige Kleinmühlingerinnen, die vor 1960 geboren sind, gewiss etwas anfangen. Bei den beliebten Kinderfesten durfte dieser nicht fehlen. Seit dem Wiederbeleben des Kinderfestes gibt es auch wieder den Bändertanz. Erst führen ihn die Frauen vor, dann die Mädchen.

Dass das Kinderfest so gut angenommen und von allen aus dem Ort unterstützt wird, freut auch Helga Wischnowski. Die stellvertretende Ortsbürgermeisterin zählt auf: Schalmeienorchester, Friedensfahrtmuseum, Feuerwehr, Kirchbauverein, Kunstradfahrer, Tischtennisspieler, Jäger, Gymnastikgruppe ... Die Kleinmühlingerin erinnert sich noch sehr gut an die damaligen Kinderfeste. Diese fanden auf dem Mühlenberg statt. „Das wollten wir eigentlich auch wieder dort machen. Aber der Weg wäre für unsere älteren Bürger zu beschwerlich. Sie möchten aber gern dabei sein. Also bleibt das Fest im Ort“, sagt sie.

Übrigens schauen die Kleinmühlinger auch über den Tellerrand. So haben sie den Auftritt des „Sandmännchens“, alias Jonas Brösel, in Zens erlebt und waren davon begeistert. Nun fährt am Abend auch bei ihnen der Sandmann im Beiwagen eines Motorrades vor und wirft Bonbons und Mehl – statt Sand. „Das kommt gut an. Und dann ist Schluss“, sagt Helga Wischnowski, gibt aber schmunzelnd zu, dass einige dann doch immer noch länger sitzen.

„Ich habe den Eindruck, dass Kinderfest möchte keiner mehr missen. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, jeder bringt sich ein und hat Freude daran. Und so soll es doch sein“, resümiert sie.

 

Bild zur Meldung: Bäderreigen