Und ab geht die elektronische Post

23.07.2019

 

Langsames Internet ade / Wann das Glasfasernetz zu den Bördeländern kommt

Mal eben schnell eine Mail verschicken. Zeitgleich Serien gucken im Wohnzimmer und mit Freunden am Handy chatten. Dies ist in einigen Ortschaften in der Gemeinde Bördeland ein kühner Zukunftstraum. Bis jetzt!

Von Sebastian Rose

 

Kleinmühlingen/Eggersdorf l Mit großem politischem Tamtam forderte die SPD kürzlich das Recht auf „Home Office“, neudeutsch für „von zu Hause aus arbeiten“. Voraussetzung dafür ist letztendlich aber der Breitbandausbau, sprich die flächendeckende Erweiterung des schnellen Internetnetzes. Nun sollen in der Gemeinde Bördeland die Ortschaften sogar mit an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen werden. Zumindest teilweise.

Welche Dörfer bekommen das Glasfasernetz?

Was lange wärt, wird endlich gut. Gemeindebürgermeister Bernd Nimmich (SPD) klingt zuversichtlich, wenn er über den geplanten Breitbandausbau spricht. „Die ersten Schritte sind endlich gegangen“, meint er.

Die Firma MDDSL mit Sitz in Magdeburg kümmert sich in gleich fünf Bördedörfern um die Erweiterung. Bisher herrscht dort streckenweise eine Internetgeschwindigkeit von 2 Megabits die Sekunde (MBit/s) in einigen Tarifen. Zum Vergleich: In anderen deutschen Städten wird unter anderem das 225-fach schnellere Internet angeboten.

Im Jahr 2011 galt die im Volksmund genannte „2000er Leitung“ noch als fortschrittlich. Zumindest in Deutschland. In Zens, Kleinmühlingen, Großmühlingen, Eggersdorf und Biere können die Bürger jetzt aufatmen.

In den kommenden Jahren wird der Ausbau durch die Firma MDDSL erfolgen. „Bis zu 450 MBit/s können Haushalte mit Glasfaseranschluss dann erreichen“, erklärt Christian Daul. Der Beauftragte für den Glasfaserausbau von der Magdeburger Firma kennt zudem den weiteren Ablauf in der Gemeinde Bördeland. „Zuerst bieten wir zwei Infoveranstaltungen in Kleinmühlingen und Eggersdorf an. Bis dahin können wir auch die voraussichtlichen Preise für die Haushalte ungefähr voraussagen.“

Laut Aussagen der Firma gab es in Hohenwarsleben ein ähnliches Projekt. Dort beliefen sich die Anschlusskosten auf circa 600 bis 800 Euro pro Haushalt. „Je mehr Leute sich an das Glasfasernetz anschließen lassen, desto günstiger wird es natürlich“, so Daul.

Schon jetzt können die meisten Haushalte in den fünf Ortschaften über eine 30 KBit/s Leitung verfügen. Je nach Tarif.

„Der Ausbau erfolgte in den letzten Jahren. Die Kunden erhalten aber nicht automatisch auch schnelleres Internet. Das ist in den verschiedenen Tarifen gedeckelt“, so Daul weiter.

Die Glasfaserkabel werden durch einzelne Löcher „durchgespült“. Das heißt, dass das Aufreißen der Fahrbahndecke nicht nötig sein wird. Das Glasfaserkabel wird nur durch die einzelnen Löcher durchgezogen.

In den anderen zwei Ortschaften Eickendorf und Welsleben betreibt die Telekom nicht nur die Kabel bis hin zu den Verteilerkästen, sondern auch die Kabel zu den Haushalten selbst. „Hier ist vorerst kein Glasfaserausbau vorgesehen“, weiß Bürgermeister Nimmich aus Gesprächen mit der Telekom.

Wann Zens, Großmühlingen und Biere endgültig an das Glasfasernetz angeschlossen werden, konnte Christian Daul noch nicht final sagen. „Nach den Arbeiten in Kleinmühlingen und Eggersdorf sind die anderen drei Ortschaften an der Reihe.“

 

 

 

Bild zur Meldung: zwei Firmen teilen sich die sieben Ortschaften in der Gemeinde auf