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Feuerwehrleute in der Mache

27.03.2019

Kinderwartin Michéle Runge engagiert sich für Nachwuchs

Ein Patenrezept für die Nachwuchsarbeit habe sie nicht, aber Michéle Runge, Kinderwartin der Feuerwehr Kleinmühlingen/Zens, versucht durch Spiel und Spaß die Kinder mit der Arbeit der freiwilligen Feuerwehr vertraut zu machen.

Von Julia Puder

 

Kleinmühlingen l Acht Kinder, drei Betreuer, ein Fußball und ganz viel Spaß – mehr braucht es nicht um einen Dienst der Kinderfeuerwehr Kleinmühlingen/Zens zu gestalten. Bei schönstem Frühlingswetter lernen die Kleinsten der Feuerwehr so auch wie man im Team zusammenarbeitet. Zuvor hatten sie sich im Gerätehaus der Feuerwehr schon mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ beschäftigt und mit Augenbinden versehen verschiedene Früchte probiert.

„Wir versuchen den Dienst der Kinderfeuerwehr abwechslungsreich zu gestalten, damit es für die Kleinen immer interessant bleibt“, erklärt Kinderfeuerwehrwartin Michéle Runge. Dafür erstelle sie halbjährlich einen Dienstplan, der zu 30 Prozent aus Feuerwehrthemen und zu 70 Prozent aus Spiel und Spaß besteht. So könne man durch Teamspiele und ähnlichem die Kinder an die Arbeit der Feuerwehr heranführen ohne sie zu überfordern oder zu langweilen, so Runge.

Michéle Runge spricht dabei aus persönlicher Erfahrung, denn die 21-jährige Großmühlingerin engagiert sich seit zehn Jahren bei der Feuerwehr. „Damals hat mich eine Freundin einfach mit zu einem Dienst genommen, und seitdem wollte ich nie wieder etwas anderes machen“, schwärmt sie von der Arbeit in der freiwilligen Feuerwehr. Durch zahlreiche Seminare, Weiterbildungen und ihre vielen Dienstjahre wurde sie vor kurzem sogar zur Oberfeuerwehrfrau befördert. Im Zuge dessen übernahm sie dann auch die Leitung der Kinderfeuerwehr.

Fragt man sie nach ihrer Motivation und warum sie sich so viele Jahre für die Feuerwehr engagiert, hat sie eine klare Antwort: „Wir sind eine eingeschworene Truppe, fast wie eine Familie, das möchte ich niemals missen.“ Dass man sich untereinander versteht und gut zusammenarbeitet, ist ihrer Meinung nach sehr wichtig.

„Aus diesem Grund versuchen wir gemeinsame Dienste der Kinder- und Jugendfeuerwehren zu organisieren, damit ihnen der Übergang leichter fällt.“ Auch während der Grundausbildung sei man füreinander da und unterstütze sich gegenseitig beim Lernen.

Die Nachwuchsarbeit sei sehr wichtig für den Erhalt der freiwilligen Feuerwehren. Durch öffentliche Termine, wie die Brandschutzübungstage an Grundschule, könne man neuen Nachwuchs für die Feuerwehr gewinnen.

Ein Problem sieht sie eher darin, diese Kinder und Jugendliche dann auch für die aktive Wehr zu halten. „Leider hören viele nach der Jugendfeuerwehr auf, da sie anderen Verpflichtungen wie Ausbildung und Studium nachgehen wollen“, so Runge. Sie könne das aber auch verstehen, weil die Arbeit bei der freiwilligen Feuerwehr auch mit viel Arbeit verbunden ist.

„Man ist jedes zweite Wochenende bei der Feuerwehr und beschäftigt sich mit Dienstplänen, Einsätzen und deren Vor- und Nachbereitung“, erklärt Runge die Aufgaben eines Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau. Doch für sie sei die Feuerwehr ihre große Leidenschaft. „Die Uniform ist mittlerweile ein Teil von mir geworden. Ich könnte mir sogar vorstellen, sie in meinem Hochzeitskleid irgendwie einzubauen“.

Auch in der nächsten Zeit soll es in der Kinderfeuerwehr Kleinmühlingen/Zens nicht langweilig werden. „Wir nehmen am 13. April an einem Hallensportfest in Aschersleben teil. Dort treffen sich alle Kinderfeuerwehren des Salzlandkreises um zusammen Sport zu machen“, erzählt Michéle Runge. Außerdem freuen sich die Kinder schon auf das Osterfeuer, das sie gemeinsam mit den aktiven Kameraden anstecken dürfen.

 

Bild zur Meldung: Die Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr Kleinmühlingen/Zens verbringen viele spannende Nachmittage mit ihrer Kinderwartin Michéle Runge (Mitte) und lernen dabei spielerisch mehr über die Arbeit der Feuerwehr.Foto: Julia Puder