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Hoher Bedarf an Kohle-Heimatgeschichte

15.03.2019

Industrie wirkt sich auf Bergbau aus

Zens (jp) l Die Volksstimme stellt in der neuen Reihe die Heimatgeschichte der Ortschaft Zens vor, die von Dorfchronist Matthias Wiese in zwei Bänden zusammengetragen wurde. Heute geht es weiter mit dem Bergbau in Zens.

1792 nahm in Elmen eine Dampfmaschine zur Hebung der Sole ihre Arbeit auf. Bis dahin hatten 109 Pferde in den Tritträdern der Scheibenkünste den Antrieb zur Solehebung erzeugt. Zur Brennstoffzufuhr hatte man bereits 1790 begonnen, eine Braunkohlengrube bei Welsleben anzulegen. 1846 kam die „Königliche Braunkohlengrube“ bei Eggersdorf hinzu. 1849 entstanden fünf Braunkohlengruben um Großmühlingen.

Um 1850 ließ der Calbenser Fabrikant Schotte an der Stelle des heutigen Zenser Teiches eine Grube abteufen - „Pauline“ oder auch „Schottischer Schacht“ genannt. Die sich entwickelnde Rübenzuckerindustrie im Kreis Calbe ließ den Braunkohlenbedarf weiter rasch nach oben schnellen.

Der mit dem zunehmenden Baugeschehen wachsende Bedarf an Backsteinen führte zur Erweiterung der Produktion in bestehenden Ziegeleien und den Aufbau neuer, die ebenfalls einen erheblichen Bedarf an Braunkohle als Brennstoff entwickelten. 1879 gab es im Kreis Calbe 26 Ziegeleien, von denen elf mit Kalkbrennereien verbunden waren. In den acht Tuchmacher- und Wollwarenfabriken in Calbe waren 1879 zehn Dampfmaschinen und elf Dampfkessel in Betrieb, die ebenfalls einen erheblichen Braunkohlebedarf generierten.

Wie sich das auf die Entwicklung der Ortschaft Zens auswirkte, erfahren Sie im nächsten Teil.

 

Bild zur Meldung: Chronist Dr. Matthias Wiese