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Erinnerungen an die erste Dauerwelle

31.08.2018

Heimaträtsel zeigt in dieser Runde die Rosmarienstraße, in der einige Gewerke ansässig waren

In dieser Runde zeigt das Rätselfoto eine bekannte Straße im Schönebecker Stadtteil Bad Salzelmen. Einige Leser können sich hier an so manches erinnern.

Von Dan Tebel

Bad-Salzelmen l Ingeborg Panser lacht herzlich am Telefon. „Da neben der Tischlerei Thieme gab es mal einen Friseur. Da habe ich im Alter von 15 Jahren meine erste Dauerwelle bekommen“, erklärt die Schönebeckerin. Diese schöne Erinnerung bescherte ihr das Heimaträtsel, dass dieses Mal einen sehr bekannten Fleck in Schönebeck Bad Salzelmen zeigt – nämlich die Rosmarienstraße mit Blick auf die Türme der Johannskirche.

Sogar gut möglich, dass Ingeborg Panser und Monika Liebe sich vielleicht kennen. Denn die Zenserin hat im besagten Friseursalon von 1957 bis 1963 gearbeitet, wie sie erzählt. „Es war eine schöne Zeit“, resümiert sie kurz. In der Johanniskriche, die im Hintergrund zu sehen ist, hatte sie ihre Jubelkonfirmation. Außerdem kann sie sich noch erinnern, dass die Hauswand zum nebenstehenden Gebäude der Tischlerei ziemlich dünn gewesen sei. So erzählt sie von einem Rohrbruch im Gebäude, der auch bei den Nachbarn sofort zu spüren war. Es seien einige lustige Dinge passiert. Neben der Tischlerei sei Schuster Wolkenstein gewesen.

Der ist auch Roland Wenzel in Erinnerung geblieben. Und apropos Tischlerei: Das es das kleinste und schmalste Haus der Stadt sein soll, meint der Leser. „Wie viele Quadratmeter hat das Gebäude überhaupt? Wie ist es aufgeteilt? Und wie hat der Tischler das dicke Holz da hereinbekommen“, würde ihn interessieren.

Ruth Endemann ergänzt, dass es früher dem Tischlermeister Richard Thieme gehörte. Zumindest dass es das kleinste und schmalste Haus in der Stadt sein soll, ist eine einhellige Meinung unter den Ratefüchsen. Auf Nachfrage bei der Stadt kann Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz dies aber nicht offiziell bestätigen, aber das gelte allgemeinhin.

Nicht nur gedankliche Erinnerungen an die Rosmarienstraße, sondern sogar auf Leinwand gemalte, hat Leserin Christel Altwasser. Wie sie am Telefon erzählt, war ihr Vater ein leidenschaftlicher Künstler und daher habe sie ein Foto von diesem Motiv im Wohnzimmer hängen. Das Talent habe sie leider nicht vererbt bekommen, erzählt sie. Dafür kann sie aber noch einige Informationen bieten, die ihre Mutter auf der Rückseite des Bildes aus Zeitungsartikeln aufgeklebt hat. So weiß sie davon zu berichten, dass das Haus mit dem Erker unter Denkmalschutz steht und 1550 erbaut wurde.

„Das Gebäude zeigt ein in unser Stadt nicht so häufig vorkommendes Beispiel für schöne Fachwerkarchitektur“, meint Herbert Brand. Zudem sei das Fachwerk in früheren Zeiten überputzt gewesen. Er berichtet auch davon, dass das Gemälde viele Male von Malern und Fotografen bearbeitet wurde.

Ein Ölgemälde mit dem Motiv der Straße hat nämlich auch Leser Uwe Melchior aus Schönebeck. Hing es damals bei den Großeltern, ist es nun sein Eigen und erinnert eben an die beiden Menschen. Und er ergänzt: „Wir sind sehr zufrieden und glücklich, nun in dieser Straße wohnen zu dürfen.“

An seine Schulzeit denkt Rolf Finger. „Im Schulunterricht (ich besuchte die Bruno-H.-Bürgel-Schule bis 1962) wurden uns die historischen Bauwerke erklärt und deren Bedeutung, auch bezüglich der verschiedenen in Salze vorkommenden Handwerksberufe. Dazu ist zu vermerken, dass es sich hier um eine der ältesten Straßen von Salzelmen, etwa 1570, handelt“, berichtet er.

Seit der Schulzeit habe sich der Blick dieses „Postkartenmotivs“ bei Jürgen Hennenhöfer eingeprägt. Die Postkarte stamme aus dem Jahr 1959. Dass sich augenscheinlich nicht viel verändert hat, ist ihm aufgefallen, als er sich im April zum Abitreffen nach 55 Jahren traf und dort lang spazierte – und eben dieses Foto oben schoss. „Der Wiedererkennungswert war 100 Prozent“, schreibt Hennenhöfer. So muss es auch bei Gabriele Möller gewesen sein. Sie bekommt seit 42 Jahren die Volksstimme nach Schwerin geliefert. „Das Motiv ist sehr markant“, sagt sie am Telefon.

Die richtige Antwort wussten auch Marion Wille, Almut Neumann, Hans-Werner Trantzschell, Sabine Adler und Rudi Banse. Glückwunsch an Sabine Adler. Sie hat einen Biber-Ticket-Gutschein gewonnen und kann ihn in der Redaktion abholen.

 

Bild zur Meldung: Rosmarienstr. in Bad Salzelmen