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„Wenn bauen, dann richtig“

27.07.2018

Heimatforscher Matthias Wiese gibt geschichtlichen Rückblick

 

Zens (hl) l Beim Heimatfest der Heimatfreunde Zicken-Zens ist Matthias Wiese mit interessierten Zensern und Gästen in vergangene Zeiten des Ortes eingetaucht. In seinem Vortrag ging es um die Entstehungsgeschichte der „Grünen Ecke“. Sein besonderer Dank galt Ulrich Sroka und Wilfried Jähnke, die ihm die Chronik des Baues zur Verfügung gestellt hatten. Horst Sroka als einer der maßgeblich Beteiligten habe diese – reich bebildert und ausführlich – angefertigt.

Zunächst aber gab Matthias Wiese einen weiteren Blick in die Vergangenheit: In der Zenser Geschichte haben sowohl die Kirche als auch der Dorfkrug eine durchgängige Rolle gespielt. „Ich möchte an das Jahr 1863 erinnern, als in Zens der Neubau eines Schenk- und Backhauses durchgeführt wurde. Er ersetzte die alte Dorfschenke. Aber schon Ende des 19. Jahrhunderts erwies sich, dass der damals mit erbaute Saal für die Durchführung der beteiligungsstarken Landwehr- und Sportvereinsfeste nicht ausreichend war. Schon damals baute man Zelte auf für Tanz und Versorgung der vielen Gäste. 1960 erfolgte ein Saal- anbau, mit dem die Kapazität des Saales verdoppelt wurde. Trotzdem reichte es nicht aus.“

Volksstimme berichtete

Der Heimatforscher verweist in seinen Ausführungen auf Artikel in der Volksstimme. Darin habe Karl Böhm, damals Volkskorrespondent, die Ausgangssituation zur Errichtung der „Grünen Ecke“ am Sportplatz wie folgt beschrieben:

„Eigentlich wollten sie nur Umkleideräume für die Sportler errichten. Sie, das sind die Mitglieder des Dorfklubs von Zens im Kreis Schönebeck. Damit wäre zwar ein Problem gelöst, aber für das alljährlich stattfindende Dorffest müßten sie immer wieder die Zelte und Stände auf- und abbauen. So überlegten sie, wie man beide Anliegen auf einmal lösen könnte. Und sie kamen zu dem Schluß: Wenn schon bauen, dann richtig. Das heißt, ein den Verhältnissen des Ortes angepaßtes Kulturhaus.

Beim örtlichen Rat wiegte man bedenklich den Kopf, aber beim Rat des Kreises fanden die Zenser offene Ohren.

Inzwischen ist das Objekt schon rohbaufertig. Wochenende für Wochenende sind die eifrigsten Mitglieder des Dorfklubs auf ,ihrem‘ Bau anzutreffen.

Unterstützung finden sie inzwischen auch beim Rat der Gemeinde und beim Vorstand der LPG. Diese stellen Transportraum und die erforderliche Technik zur Verfügung.

Nach Fertigstellung wird das Objekt einen großen Kulturraum enthalten, Toiletten, einen Waschraum, zwei Umkleideräume und eine Küche. In diesem Haus wird der Dorfklub tagen, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr können hier ihre Dienstabende und Schulungen durchführen und nicht zuletzt wird der Kulturraum auch den Jugendlichen zur Gestaltung eines interessanten Jugendlebens zur Verfügung stehen.“

 

Bild zur Meldung: GRUNDSTEINLEGUNG: Fritz Querfurt (von links). Harald Jähnke, Horst Kubbe, Helmut Kayser und Wilfried Jähnke.