normale Schrift einschalten große Schrift einschalten sehr große Schrift einschalten

Musikfest im Kreis ist versilbert

14.04.2018

„Klänge im Raum“ im Salzlandkreis feiert sein 25-jähriges Jubiläum

Das traditionelle Musikfest des Salzlandkreises geht mittlerweile in seine 25. Runde. Vom 6. Mai bis 10. Juni erwartet die Salzländer ein abwechslungsreiches Musik- und Kulturprogramm über die ganze Region verstreut.

Bernburg l Jazz, Dixieland, Swing, Chanson oder Klassik – die musikalischen Genres des Festes „Klänge im Raum“ sind so vielseitig, wie die Orte in der Region und die Veranstaltungsstätten, an denen die Künstler auftreten. Mozart oder Bach in der Scheune in Hohenerxleben? Kein Problem. Dixieland bei Familie Feldbach im Garten im kleinen Zens ebenso wenig. Dazu gesellen sich Konzerte in Kirchen, Museen und im Theater. Es sind genau diese Kombinationen, die das Musikfest im Salzlandkreis zu etwas Einzigartigem machen. Und genau das spiegelt sich in der Resonanz wider, denn die Veranstaltungsreihe hat sich so gut etabliert, dass sie mittlerweile in die 25. Runde geht und mit Neuerungen unter den insgesamt 15 Konzerten in diesem Jahr aufwartet. Nun wurde am Mittwoch in Bernburg der offizielle Veranstaltungsplan vorgestellt.

Erstmalig findet in diesem Jahr ein Auftritt im Industriemuseum (iMUSEt) in Schönebeck statt. Rainer Ulbrich vom hiesigen Verein ließ sich dabei aber noch nicht großartig in die Karten gucken. „Es gibt auf jeden Fall eine Überraschung“, sagte er am Mittwoch in Bernburg. Man darf gespannt sein, was die 170 Gäste – so viele Karten stehen bereit – erwartet. Hier wird am Sonnabend, 9. Juni, 19 Uhr, das Ensemble „Nine O‘Clock“ spielen, das die Gäste unter anderem mit Violine, Klavier und einer singenden Säge in einem etwas anderen Konzertsaal unterhalten wird.

Ein Premiere zum 25. Musikfest „Klänge im Raum“ ist außerdem der „Märchenmarkt“. Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie wird im Paradies Bernburg „Hänsel und Gretel“ (nach einer musikalischen Erzählung von Engelbert Humperdinck) und „König Karotte“ von Andreas N. Tarkmann erklingen lassen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist übrigens kostenlos dank Sposonsoring von der Bernburger Freizeit GmbH, erklärt Anita Bader, die Geschäftsführerin der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie.

Und dabei bleibt es nicht. Eine ganz besondere Atmosphäre und ebenfalls neu im Repertoire ist Jazz in der Kulturmuschel Bernburg – auch kostenlos. Das Jazz-Ensemble aus „Gegenjazzanlage“ aus Magdeburg und Berlin wird mit ihrem Auftritt am Sonntag, 20. Mai, „einen Blick in die Zukunft werfen“, verrät Anita Bader. Es wird Eigenkompositionen wie auch Musik von Jazzgrößen wie Miles Davis und John Coltrane zu hören geben.

Gerard Oskamp, Chefdirigent der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, ist natürlich eher für die klassische Musik des Musikfestes zuständig. Und im Programm gibt es in diesem Jahr auch wieder „klassische“ Veranstaltungen. Denn der Kern der traditionellen Veranstaltungsreihe bleibt bewahrt. Der musikalische Kopf der Kammerphilharmonie freut sich auf das Konzert in der Scheune in Hohenerxleben. „Das ist immer etwas ganz besonderes“, schwärmt Oskamp und bezieht damit auch die Bürger ein, die zu diesem Anlass regelmäßig die Blumen im Dorf plündern und zum Konzert die Scheune damit ausgestalten würden.

Außerdem wird das Kreisgebiet in diesem Jahr für das Musikfest sogar verlassen. Neben den Veranstaltungen in den Städten Schönebeck, Aderstedt, Eggersdorf, Zens Bernburg, Barby, Aschersleben, Hohenerxleben und Staßfurt werden auch Hettstedt, Ballenstedt und Meisdorf angefahren. Und zwar mit einem Bus. Aber was hat das mit Musik zu tun? Die Fahrgäste wandeln an den jeweiligen Standorten auf den Spuren der Geschichte des sachsen-anhaltinischen Komponisten Carl Christian Agthe (1762 bis 1797) und werden dabei musikalisch von der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie in Agthe-Kurzkonzerten sowie von einer Schauspielerin und einem Heimathistoriker begleitet. Für den Chefdirigenten ist diese Tour eine Herzensangelegenheit: „Dieser Komponist verdient es, im größeren Umfang gewürdigt zu werden.“

Altbewährt findet ein Konzert auch wieder im Garten der Familie Feldbach in Zens statt. Hier geht das Konzept des traditionellen Musikfestes auf – Musik und Kultur, besonders in größerem finanziellen Rahmen, in den ländlichen Raum bringen. Bereits zum 22. Mal findet im kleinen Bördeland-Dorf „Klänge im Raum“ statt – in diesem Jahr mit einer Dixieland-Band aus Potsdam. „Und die Bands melden sich mittlerweile bei uns“, ergänzt

Michael Feldbach erfreut vor den Organisatoren. Zudem wird es an jenem Sonnabend, 29. Mai, eine Fotoausstellung im Künstlergarten der Feldbachs zu sehen geben. „Ich habe für die Veranstaltung 400 Karten bekommen, hoffe aber, das 410 kommen werden“, scherzt der Zenser.

Seinen Abschluss findet die Veranstaltungsreihe mit einem Nachwuchswettbewerb. In Staßfurt werden rund 50 Schüler der Kreismusikschule „Bela Bartok“ ihr Können zeigen. Mit dabei ist auch das bekannte Eigengewächs der Musikschule Kevin Dietrichs (Akkordeon). „Der künftige Star kommt nach Hause“, so Anita Bader stolz.

Stolz ist Hans-Jörg Simon, Geschäftsführer vom Förderverein der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, immer wieder auf die neuen Programmpunkte, die für eine Vielfalt sorgen würden, erklärte er vor den Organisatoren und Mitwirkenden in Bernburg. Seit 22 Jahren begleitet auch er das Musikfest maßgeblich mit, denn „Klänge im Raum“ ist ein Projekt des Fördervereins. Unterstützt wird die Veranstaltung durch den Salzlandkreis, dem Land sowie Lotto Sachsen-Anhalt und weiteren Sponsoren und Förderern.

 

Bild zur Meldung: „Klänge im Raum“ im Künstlergarten in Zens ist bei den Gästen beliebt. Archivfoto: Heike Liensdorf