Initiative von Eickendorfer Carneval-Club, Verein Nestwärme, Gemeinde und Heimatfreunde Zicken-Zens

Einen Wunschweihnachtsbaum, den soll es in diesem Jahr erstmals in der Gemeinde Bördeland geben. Die Idee dazu kommt von Patricia Ritter aus Eickendorf. Und sie hat begeisterte Partner gefunden.

Von Heike Liensdorf

Eickendorf/Biere/Zens l Kindern Wertschätzung entgegen bringen und ihr Engagement, sich zum Beispiel in Vereinen mit einzubringen, würdigen – das möchte Patricia Ritter gern erreichen. Sie weiß, wovon sie spricht: Sie ist Präsidentin des Eickendorfer Carneval Clubs (ECC) und dort sind viele Kinder und Jugendliche aktiv, auf die die „Großen“ bauen – wenn es um das aktuelle Programm in der närrischen Jahreszeit geht, aber auch mit Blick auf die Zukunft.

Als Patricia Ritter in Magdeburg gearbeitet hat, ist ihr der Wunschweihnachtsbaum aufgefallen. Er stand im Rathaus, daran Papiertütchen, darin Wünsche von Kindern, die auf Erfüllung warteten. Die Eickendorferin dachte sich: Was in Magdeburg seit Jahren klappt, müsste doch auch in Bördeland möglich sein. Gesagt, getan.

Sie suchte nach Partnern und fand diese. Natürlich steht ihr ECC hinter ihrer Idee und hat sich der Initiative angenommen. Aber auch die Gemeinde, der Verein Nestwärme mit dem Kinderheim in Zens und die Heimatfreunde Zicken-Zens. Der Start des neuen Projektes soll in der kleinsten Ortschaft von Bördeland sein. In Zens. Die Kinder aus dem Kinderheim, aus den Reihen der Heimatfreunde Zicken-Zens und des Eickendorfer Carneval-Clubs sind nun aufgerufen, ihre Wünsche zu formulieren und auf die von Sandy Köhler gefertigten Wunschzettel zu schreiben. „Vermerkt wird nur der Vorname und der Wunsch. Dieser soll in der Anschaffung einen Wert von 20 Euro nicht übersteigen“, erklärt Patricia Ritter. Denn es soll für jeden möglich sein, einen Wunsch zu erfüllen, kein Geldbeutel soll durch überdimensionierte Wünsche strapaziert werden. Jeder Zettel kommt dann in eine kleine Box. „Wir haben gesagt, es soll sich keiner einen Wunsch aussuchen, sondern einfach, weil man ein Kind glücklich machen möchte, eine Box greifen und den Wunsch darin erfüllen“, so Patricia Ritter. Nach jetzigem Stand könnten gut 40 Wunschzettel zusammenkommen.

Den Tannenbaum, an dem diese dann hängen werden, stellt die Gemeinde. Genauer gesagt stammt er aus dem Garten von Bürgermeister Bernd Nimmich. Am Mittwoch, 29. November, wird er im Foyer der Gemeindeverwaltung in Biere aufgestellt und ab 16 Uhr geschmückt.

Bis Mitte Dezember haben Firmen, Unternehmen, Vereine und Privatpersonen die Gelegenheit, sich eine Box – oder mehrere Boxen – abzunehmen und Kinderwünsche zu erfüllen. Die Mitglieder des Seniorenrates von Bördeland werden die Geschenke weihnachtlich verpacken.

Die Übergabe soll dann am 20. Dezember von 17 bis 19 Uhr auf dem Nestwärme-Gelände in Zens sein – im Rahmen eines kleinen Weihnachtsmarktes.

Patricia Ritter hofft, dass erstens viele Kinder mitmachen und zweitens viele, ja am besten alle Wünsche erfüllt werden.

Die Partner der Aktion sind jedenfalls begeistert. Die Idee von Patricia Ritter und die Initiative des ECC, der sich vor das Projekt gespannt hat, findet Remo Kannegießer, Geschäftsführer des Vereins Nestwärme, super. „Die Leistung der Kinder auf diese Art und Weise honorieren, sie wertschätzen – klasse.“ Er wünscht sich, dass die Premiere gelingt und langfristig Früchte in der Gemeinde trägt – sozusagen eine jährliche Weihnachtsaktion unter Schirmherrschaft von ECC, Gemeinde und Verein Nestwärme in immer wechselnden Bördeland-Ortschaften. Sein Wunsch für den Wunschweihnachtsbaum: „Aus dem Pilotprojekt soll ein Gemeindeprojekt werden.“

Auch Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich ist sehr angetan von Idee und Initiative. „Ich finde diese Aktion super und stehe natürlich voll dahinter.“ Es sei ein Pilotprojekt, „welches wir gern im nächsten Jahr über die anderen Ortsteile ausweiten möchten“. In dem Projekt würden Vereine unterschiedlichster Interessen mit Institutionen und der Gemeinde eng zusammenarbeiten. Es biete die Möglichkeit, Danke zu sagen, an junge engagierte Mitglieder, die das Vereinsleben mitgestalten, so Bernd Nimmich, und auch, um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zum Weihnachtsfest zu überraschen. Wie Patricia Ritter würde sich auch das Gemeindeoberhaupt freuen, wenn viele Wünsche erfüllt werden, „um dann am 20. Dezember auf dem Gelände des Kinderheims in Zens in glückliche Kinderaugen zu schauen“. Schon jetzt wolle er den Partnern Danke sagen: dem ECC mit Patricia Ritter als Initiatorin, dem Verein Nestwärme mit Remo Kannegießer, Willi Kempa und Marcus Bergmann sowie den Heimatfreunden ZickenZens.

Denn als Heimatverein vor Ort sind auch die Zenser mit im Boot. „Eine sehr schöne Idee, super Aktion“, betont Vereinsvorsitzende Kerstin Jungnickel.